Wie im letzten Jahr begonnen, sollte mich die Zeit meines Geburtstages auch wieder in wärmere Gefilde locken. Die Wahl fiel dabei auf Barcelona (wo ich nur 1998 nur einmal kurz war) und dann weiter nach Valencia. Von beiden Zielen hatte mir in der Zeit meiner Urlaubsplanungen auch ein Kollege vorgeschwärmt, der selbst aus Spanien stammt. So war die Entscheidung sehr leicht - und ich konnte noch einen Haken an einen Bucket List Eintrag machen.
Begonnen hat der Urlaub wieder mit einem Flug von Düsseldorf in die andalusische Stadt Barcelona. Das erste Mal geflasht war ich dann beim Erreichen meines AirBNB für die nächsten Tage, lag es doch in Wurfweite vom Wahrzeichen der Stadt, der Sagrada Familia. Auch meine Gastgeberin Khris war direkt super gastfreundlich, so dass ich nochmal mehr Lust auf die nächsten Tage bekommen konnte.
Da ich zuletzt in Rom damit so gute Erfahrungen gemacht habe, gab es dieses Mal gleich am ersten Abend eine Food Tour, bei der ich tatsächlich der einzige Europäer war. Neben den verschiedensten Tapas und sonstigen Leckereien war das Weintrinken aus dem Porrón eines der Highlights des Abends. Mit der lustigen Runde mit Reisenden aus den USA und Neuseeland konnte ich auch direkt meine Englisch-Kenntnisse auffrischen, während wir durch die zahlreichen Lokale zogen. Mit einem Blick auf die in die Dunkelheit gehüllte Sagrada endete dann auch schon der erste Abend.
Die Nacht war jedoch sehr kurz. Die Straßen waren noch leer, als ich mich auf den Weg in Richtung Montmeló machen musste. Dieser Ort sagt euch sicher so nix, aber vermutlich fällt der Groschen beim Begriff "Formel 1". Montmeló ist der Vorort von Barcelona, welcher den Circuit de Catalunya beheimatet, wo an diesem Wochenende der "Große Preis von Spanien" stattfand. Für diesen hatte ich sehr kurzfristig noch ein Ticket für den Rennsonntag bekommen, so dass ich meinen Urlaub mit einem Haken auf meiner Bucket List machen konnte, dem Besuch eines Rennens der Formel 1. Bei hochsommerlichen Temperaturen verbrachte ich somit den ganzen Tag an der Rennstrecke, genoss das bunte Treiben im Rahmenprogramm und sah den Dominator der Saison, Max Verstappen, zwischen vielen Fans der "Orange Army" siegen. Auch wenn man sagen muss, dass ich während des Rennens nur ein Überholmanöver live sehen konnte.
Nach diesem Event hatte ich nur kurz Zeit, mir in meiner Unterkunft den Rennstaub abzuwischen und wieder auf den Weg in die Stadt zu machen. Es stand noch eine Bar Tour an diesem Abend an. Auffallend dabei, dass auch hier der überwiegende Teil der Mitmacher aus Australien und Neuseeland kam. So zogen wir durch die verschiedenen Lokale, tranken Vermut, Sangria und Cocktails und während ich gerade noch meine Karaoke-Karriere auf dem Höhepunkt beendete, ging es wieder ganz schnell und ein "Happy Birthday, Stefan" schallte mir um Mitternacht entgegen. So klang der Abend dann auch mit der lustigen Truppe aus und ich war wieder ein Jahr älter geworden.
Ich hatte für die Tage ein volles Programm und am nächsten Morgen ging es wieder zeitig raus. Auch wenn ich den Fußweg mit seinen Anstiegen etwas unterschätzt habe, erreichte ich pünktlich zum Beginn meiner Tour den Park Güell (@Wikipedia). Diese Parkanlage wurde wie die Sagrada Familia von Gaudi entworfen und es finden sich überall die typischen Mosaike wieder. Dazu gibt es noch einen schönen Blick über die Stadt, welchen wir bei strahlendem Sonnenschein genießen konnten.
Den Nachmittag nutzte ich für eine Stadtrundfahrt und einem leckeren Mittagessen in einem von meiner Gastgeberin Khris empfohlenen Tapas-Lokal. Die Rundfahrt führte mich u. a. vorbei an der Stierkampfarena (heute ein Einkaufszentrum) und zum Olympiapark bis hin zum Jachthafen am Mittelmeer.
Hier erwartete mich noch mein Höhepunkt des Geburtstags. Von meinen Eltern habe ich zu diesem eine Segeltour in den Sonnenuntergang vor der Küste Barcelonas geschenkt bekommen. So ging es in einer kleinen Gruppe, etwas Saxofon-Musik und einem Tapas-Imbiss auf das Segelboot, auch wenn sich die Sonne und damit der Sonnenuntergang hinter einer Wolkendecke verstecke. Mit langsam einbrechender Dunkelheit hüllte sich die Skyline der Stadt sowie die im Hafen liegenden Jachten in ihre Abendbeleuchtung und boten einen wundervollen Anblick. Als nach zwei Stunden die Tour langsam endete, hatte ich wieder einen schönen Geburtstag in einer europäischen Metropole genossen.
Auch der nächste Tag begann zeitig, wieder wollte ich vor den großen Touristenströmen an meinem ersten Ziel für heute sein - dem Markt La Boqueria (@Wikipedia). Mit genug Platz konnte ich somit überall und alles probieren, worauf ich Lust hatte -und wer mich kennt - es war einiges.
Anschließend nutzte ich wieder mein Hop On Hop Off Ticket mit den verschiedensten Routen durch Barcelona. Dabei besuchte ich auch die Dachterrasse der bereits erwähnten Stierkampfarena für einen Ausblick und ließ die zahlreichen von Gaudi inspirierten Gebäude der Altstadt an mir vorbeiziehen. Leider befand sich das Stadion Camp Nou bereits im Umbau, so dass die Besichtigung auf ein anderes Mal verschoben werden musste.
Nicht verschoben wurde aber die Besichtigung der Sagrada Familia (@Wikipedia), welche mich ja die letzten Tage schon direkt nach dem Aufstehen begleitete. Auch wenn die Kirche vermutlich erst in ein paar Jahren fertiggestellt werden wird, gibt es schon jetzt von außen sowie im Inneren genug Beeindruckendes zu sehen. Dabei wirkt es ganz anders, als der im Vorjahr besuchte Petersdom. Aber allein die Lichtspiele durch die einfallende Sonne sind einen Besuch wert, dazu muss man nicht bis zur Fertigstellung warten.
Bevor jedoch am nächsten Morgen die Weiterreise nach Valencia anstand, gab es am Abend noch etwas katalanische Kunst zu erleben. Im Poble Espanyol kam ich in den Genuss eines Flamenco-Abend, natürlich begleitet von einem leckeren Abendessen sowie ein oder zwei Gläsern Sangria.
Nach einem kleinen süßen Frühstück verabschiedete ich mich von Khris und vom Bahnhof aus ging mein Zug auf die ca. 3 1/2-stündige Fahrt in Richtung Süden nach Valencia, wo ich jedoch erstmal von einem Regenschauer empfangen wurde. Leider blieb das Wetter auch nach dem Check In meiner Unterkunft an diesem Tag ähnlich, so dass ich nur noch einen kurzen Ausflug in die Stadt machte und ein tolles Café (@cafedelashoras).
Am folgenden Tag hatte ich den Wettergott wieder auf meiner Seite und so startete dieser nicht nur durch den Besuch der größten Markthalle Valencias mit einer besseren Stimmung. Danach kam wieder der Hop On Hop Off zum Zuge, so dass ich mir einen weiteren Eindruck von der Stadt machen konnte, die zwar viele nicht so bekannte, aber nicht weniger schöne Plätze zu bieten hat wie Barcelona ein paar Tage zuvor.
Was ich mir hier aber nicht entgehen ließ, war eine Besichtigung des Stadions der Stadt - dem Mestalla. Die Heimspielstätte des Valencia CF sollte dabei eigentlich schon ausgedient haben, doch der Bau des New Mestalla scheiterte immer wieder an der Finanzierung und mehr als einen Rohbau gibt es von dort aktuell nicht zu sehen. Den Charme des altehrwürdigen Stadions wird ein neues Stadion so schnell eh nicht erreichen, so dass ich froh war, dieses dann zu besichtigen.
Den Tag ausklingen ließ ich dann mit einer Wein Tour mit einem Sommelier (@ambia_tours), bei der mir so manch Kniff des Weingenießens nähergebracht wurde. Dazu gab es, wie sollte es anders sein, auch viele Leckereien zu essen. Da hier auch ein einheimisches Ehepaar (neben Urlaubern aus der Schweiz oder Kanada) dabei war, zeigten diese uns im Anschluss an den offiziellen Teil noch ihre Hotspots und es gab dann auch das erste Mal das berühmte Aqua de Valencia.
Nach einer erholsamen Nacht folgte am nächsten Morgen ein Ausflug in die Umgebung Valencias. Ca. eine Stunde entfernt liegen die Coves Sant Josep, einem der wenigen befahrbaren unterirdischen Flüsse Spaniens. Mit einem kleinen Kahn kann man hier das Wasser in der Tropfsteinhöhle auf 800 von 2700 Metern befahren. Es war zwischendurch eine schön wackelige Angelegenheit, auch weil viele andere nicht auf die Anweisungen der Bootsführer achteten - mein Puls dankte es mir.
Nach der Rückkehr nach Valencia und den nun hochsommerlichen Temperaturen, gönnte ich mir nun einen leckeren Horchata, einem traditionellen erfrischenden Getränk Valencias, für das es sogar separate Bars (@terrazadesantacatalina) mit einer großartigen Einrichtung gibt.
Nach der Erfrischung führte es mich in Richtung Strand. Neben dem kühlen Nass sollte mich der Weg hier auch zu einer traditionellen Paella bringen, doch bei den Temperaturen hatte ich dafür nicht genug Appetit, da diese Paella nur für mindestens zwei Personen angeboten wird. So blieb es bei einem kühlen Eis, bevor ich zum Katamaran-Anleger am Hafen musste. Mit einem solchen ging es dann auf das Mittelmeer, auch das Wetter spielte mit uns es gab tatsächlich den Sonnenuntergang auf dem Wasser zu bestaunen.
Die Zeit in Valencia verflog nur so, auch wenn ich einen Großteil der Zeit zum Entschleunigen genutzt habe. Am vorletzten Tag des Urlaubs stand nochmals Sightseeing auf dem Programm. In dem stillgelegten Flussbett, welches sich heutzutage wie ein grünes Band durch ganz Valencia zieht, liegt die Ciudad de las Artes y las Ciencias (@Wikipedia), die Stadt der Künste und Wissenschaft.
Nach der interessanten Führung, durch die von futuristischen Gebäuden gespickte Anlage ging es für die reine Männergruppe in ein nahe gelegenes Hochhaus, wo auf dem Dach ein entspannter Nachmittag mit einem 10-Gang-Menü und einem tollen Ausblick auf die Stadt wartete.
Aus dieser Gruppe entwickelte sich dann auch die Planung für den Abend, dann die anderen Engländer hatten in einem Strandlokal einen Tisch zu schauen des Finales der Champions League gebucht.
So war dann auch schon der letzte Tag meines Aufenthaltes gekommen. Da mein Rückflug jedoch erst am Nachmittag ging, konnte ich den Tag nochmals in der Stadt genießen. Völlig unerwartet begann man an diesem die Fronleichnam-Prozession in der Altstadt, wodurch nochmal einiges los war in den Gassen.
Nachdem ich mich dann zum Mittag gestärkt hatte, ging es dann zum Airport - und passend zum Rückflug öffnete der Himmel dann nochmal seine Schleusen.